Eine Bank gegen Gewalt an Mädchen und Frauen: Aktion „Orange Bank“ auch am Amtsgericht Osnabrück

Jährlich zum 25. November, am „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“, startet die „Orange the World“ Kampagne der UN und dauert 16 Tage, bis zum 10.12. eines Jahres – dem „Tag der Menschenrechte“ – an. Auf der ganzen Welt werden in dieser Zeit verschiedene Aktionen durchgeführt, wie das Beleuchten von Gebäuden in orangener Farbe, das Hissen von Fahnen oder auch das Aufstellen von orangenen Bänken, um damit ein klares und erkennbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen zu setzen und insoweit „Farbe zu bekennen“. Die Farbe Orange ist von den Vereinten Nationen ausgewählt worden und soll eine Zukunft ohne Gewalt gegen Frauen symbolisieren.

Neben weiteren Projekten, wie der Aktion „Osnabrück sagt: Nein zu Gewalt“, führt der „ZONTA-Club Westfälischer Friede“ bereits seit mehreren Jahren in Osnabrück verschiedene Aktionen zum „Orange Day“ durch. In diesem Jahr fiel die Entscheidung, anstatt einer energieintensiven Beleuchtung auf ein nachhaltigeres Zeichen zu setzen: Das Aufstellen von orangenen Bänken in und um Osnabrück. Das Amtsgericht solidarisiert sich mit der Kampagne und nimmt in diesem Jahr an der Aktion „Orange Bank“ teil. Die mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Opferhilfe Niedersachsen – Büro Osnabrück – von Schülern des Berufsbildungszentrums Westerberg hergestellte und orange lackierte Bank konnte heute nunmehr feierlich im Eingangsbereich des Amtsgerichts Osnabrück eingeweiht werden.

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Die Präsidentin des Amtsgerichts Osnabrück, Frau Dr. Hölscher, (hinten links) empfing hierzu am heutigen Mittwoch neben Frau Beier von der Stiftung Opferhilfe (vorne mittig) den Vorstandsvorsitzenden des regionalen Stiftungsvorstandes der Stiftung Opferhilfe Niedersachsen, Herrn Dr. Schmitz (hinten rechts), und als Vertreterinnen des ZONTA Clubs Westfälischer Friede Frau Pieper (vorne links) und Frau Dr. Möller (vorne rechts).

Die Vertreterinnen des ZONTA Clubs Westfälischer Friede freuten sich über die rege Resonanz, die das Projekt bislang erfahren hat. So erklärte Frau Pieper, Vorstandsmitglied des Clubs: „Hier ist kein Platz für Gewalt – das steht auf den bislang über 40 Bänken, die wir allein hier in Osnabrück und in der Region aufstellen konnten – dank finanzieller und ideeller Unterstützung der Gleichstellungsbeauftragten in Osnabrück, der Stiftung Opferhilfe und vieler weiterer Sponsoren“.

Die Präsidentin des Amtsgerichts Osnabrück, Frau Dr. Christiane Hölscher, hob die Bedeutung des nachhaltigen Projekts in Zusammenarbeit mit der Stiftung Opferhilfe Niedersachsen hervor. „Es ist mir ein besonderes Anliegen, nicht nur zu bestimmten Zeitpunkten im Jahr ein sichtbares Zeichen gegen die auch in Deutschland immer noch verbreitete Gewalt gegen Mädchen und Frauen zu setzen. Deshalb freue ich mich, dass wir an dieser nachhaltigen Aktion teilnehmen können. Dabei ist auch der Standort der Bank – gut sichtbar und unmittelbar im Eingangsbereich aufgestellt – kein Zufall. Hier können von Gewalt Betroffene Platz nehmen, etwa bevor sie einen Termin in unserem für Bürgerinnen und Bürger eingerichteten Justizservice wahrnehmen. Dort besteht unter anderem die Möglichkeit, unmittelbar – auch ohne vorherige Terminabsprache – etwa eine einstweilige Anordnung nach dem Gewaltschutzgesetz zu beantragen, um beispielsweise ein Annäherungsverbot zu erreichen“, so Dr. Christiane Hölscher im Rahmen der Einweihung.

Die heute im Amtsgericht eingeweihte Bank wird somit über den Aktionszeitraum der „Orange the World“-Kampagne hinaus ihren festen Platz im Gerichtsgebäude haben und deutlich machen: Hier ist kein Platz für Gewalt an Frauen und Mädchen.

Weitere Informationen zum Angebot des Justizservice können auf der Homepage des Amtsgerichts Osnabrück abgerufen werden.