Niedersachsen klar Logo

Richterdelegation aus Danzig zu Besuch beim Amtsgericht Osnabrück

  Bildrechte: AGOS

Fünf Richterinnen und Richter aus Danzig haben am 12.12.2019 das Amtsgericht Osnabrück besucht. Bei einem gemeinsamen Mittagessen in der Osnabrück Altstadt kam es gleich zu einem regen Austausch unter den Amtskollegen. Gut gestärkt begaben sich die Teilnehmer des vom Oberlandesgericht Oldenburg organisierten Austauschprogramms sodann fußläufig zum Amtsgericht. Hier referierten Staatsanwalt Marc Humpohl als verantwortlicher Koordinator zum Thema Haus des Jugendrechts sowie die Leiterin der Strafrechtsabteilung des Amtsgerichts Frau Hillmann zum Thema Beschleunigte Strafverfahren.

Das von Herrn Humpohl vorgestellte Haus des Jugendrechts ermöglicht die kurzfristige und sachgerechte Reaktion auf Straftaten Jugendlicher und Heranwachsender unter Beteiligung verschiedener Institutionen unter einem Dach. Im Rahmen von Fallkonferenzen werden Staatsanwaltschaft, Polizei und Jugendgerichtshilfe beteiligt, sodass effektive Maßnahmen zur Ahndung der Taten unter Berücksichtigung kriminologischer Besonderheiten der Jugendkriminalität zeitnah nach Tatbegehung ergriffen werden können.

Die beschleunigten Verfahren dienen der schnellen und konsequenten Ahndung von Straftaten Erwachsener im Wege der Haftanordnung für bis zu eine Woche zwecks umgehender Durchführung der Hauptverhandlung. Frau Hillmann ging bei ihrem Vortrag auf mögliche Fallkonstellationen und auch auf die Vollstreckung der im beschleunigten Verfahren getroffenen Entscheidungen ein, wobei die Urteile größtenteils bereits in erster Instanz rechtskräftig werden. Bis heute wurden am Amtsgericht Osnabrück im Jahr 2019 bereits 132 (!) dieser beschleunigten Strafverfahren mit Anordnung der Hauptverhandlungshaft unter Mitwirkung von Polizei und Staatsanwaltschaft durchgeführt.

Die polnischen Besucher zeigten sich sehr interessiert an den beim Amtsgericht Osnabrück vorgestellten Projekten der Strafjustiz, da es vergleichbar effiziente Verfahren in Polen bislang nicht gebe. Sie nahmen daher zahlreiche positive Anregungen für die eigene Arbeit mit auf den Heimweg.


Kontakt:

Pressestelle des Amtsgerichts Osnabrück

RiAG Andreas Eienbröker

Telefon: 0541-315-2677

Telefax: 0541-315-6621

E-Mail:andreas.eienbroeker@justiz.niedersachsen.de


Artikel-Informationen

erstellt am:
17.12.2019

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln